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"Ende gut alles gut" Wenn ein Paket in Italien untertaucht

Als Sammler hat man auch Momente in denen man sich aus Unterschiedlichen Gründen von Exponaten trennt. Das Erfolgt auf ganz unterschiedliche Weise entweder auf Anfrage z.B. um für ein außergewöhnliches Geschenk zu sorgen oder auf Auktionsplattformen. Weder bei der Art der Abgabe noch beim Zielland sind da Grenzen gesetzt.

 

Dass das nicht immer reibungslos abläuft möchte ich anhand einer Erfahrung mal erläutern. Ich habe im August letzten Jahres ein paar alte Fußballschuhe, die für meine Sammlung in der Zwischenzeit zu jung waren auf einer belgischen Auktionsplattform an den Höchstbietenden nach Italien verkauft. Die Abwicklung erfolgte problemlos, d.h. der Käufer hat zügig bezahlt und seine Angaben übermittelt. Ich habe umgehend das versicherte Paket inkl. Trackingnummer verschickt. So weit so gut. Nach knapp einer Woche habe ich anhand der Trackingabfrage die Information erhalten, dass der Empfänger nicht angetroffen wurde und das Paket in der Filiale zur Abholung bereitliegt. Als mich der Käufer nach zwei Wochen kontaktierte habe ich Ihm mit Hinweis auf das Transportunternehmen und der Trackingnummer auf die Verfügbarkeit hingewiesen, er wusste davon leider seitens des Unternehmens bisher nichts.

 

Wer jetzt denkt „ok ganz normaler Vorgang“ er hat das Paket abgeholt und gut der irrt gewaltig denn jetzt wird es spannend. Der Käufer informierte mich, dass er nicht in Erfahrung bringen kann, wo das Paket liegt und er es nicht finde. Ich habe umgehend eine Anfrage bei DHL gestellt, diese konnte mir allerdings auch keine Aussage geben und verwiesen an das italienische Unternehmen. Dieses „Ping Pong“ zog sich weiter hin und das belgische Auktionshaus war bei der gesamten Abwicklung leider keine große Hilfe. Sie haben die nicht unerheblichen Gebühren eingezogen und sich zurückgelehnt und gesagt gemäß AGB´s müssen Beschwerde binnen 10 Tagen nach Auktionsende bei Ihnen vorliegen, ansonsten handeln sie nicht. Auch DHL war an dieser Stelle nicht hilfreich, da sie stets an Italien verwiesen und sagte so etwas dauert bekanntlich.

 

Der Verkäufer hatte inzwischen den Eindruck ich würde ihn betrügen und fing an mir sehr unsympathische Mails zu schicken (Siehe Bild) und sprach Drohungen aus. Darüber hinaus fing er an unter vielen auf meiner Facebook Seite geposteten Bildern einen Shitstorm zu starten was einem ungeheuerlichen Rufmord glich. Ich war Gott sei Dank zu der Zeit online und konnte entsprechend dagegenwirken. Da ich keine Muße hatte weiter gegen diese Aktionen vorzugehen und wusste das auf der Rechtsseite auch keine große Unterstützung zu erwarten sind, überwies ich dem Käufer seinen dreistellig bezahlten Kaufpreis auf eigene Gefahr zurück.

 

Der aktuelle Status war also: Schuhe weg, Gebühren weg, Geld weg!

 

Bei DHL lief in der Zwischenzeit die offizielle Nachfrage was denn mit den Schuhen sei, nach meiner höflichen Nachfrage bekam ich die Antwort, dass sie noch Mindestens drei bis vier Wochen warten müssen, bis mit einer Rückmeldung aus Italien zu rechnen sei und es auch nicht eindeutig sei wo das Paket ist, zu diesem Zeitpunkt war es bereits zwei Monate (!!!) unterwegs. Die Anfrage lief also weiter und zwischen Weihnachten und Neujahr bekam ich dann das nächste Formular (mittlerweile das 4.) um eine Schadenersatzauszahlung zu beantragen. Die Formulare schnell ausgefüllt und abgeschickt habe ich in der zweiten Woche meinen Verkaufspreis und das Porto erstattet bekommen.

 

Zu meiner Überraschung habe ich zwei Tage nach der Gutschrift ein Paket von der Post bekommen, in dem die Schuhe wieder Ihren Weg zurückfanden. Unglaublich aber war es hat sich alles wieder zum Guten gewendet und das Geld zur Rückzahlung an die Post ist natürlich sofort in Auftrag gegeben, den Käufer habe ich auf der Plattform für Käufe meiner Artikel gesperrt.

 

 

Fazit: Nicht die Ruhe bei Reklamationen mit der Post verlieren und immer schön versichert versenden!

 

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