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"Back to the roots" im Niedersachsenstadion?

 

Am Osterwochenende stand mal wieder ein Stadionbesuch an, von einem Stadion was ich bisher noch nicht „live“ gesehen hatte. Gerade unter dem Aspekt meiner kleinen „Olympia 1936“ Sammlung war der Besuch des Olympiastadions Berlin für mich sehr interessant.

 

Das ist aber gar nicht der Grund warum ich mir überlegt habe diesen Bericht zu schreiben. Der Grund liegt vielmehr in Form des „Niedersachsenstadions“. Nein es geht nicht um den Besuch des Heimstadions meines Herzensvereins in Hannover, was auch als HDI- oder AWD Arena bekannt geworden ist, sondern um das Niedersachsenstadion in Berlin. Hierbei handelt es sich um die Heimat des „Roten Berlin“, dem Hannover 96 Fanclub in der Hauptstadt. Bei dem Stadion handelt es sich um ein Vereinsheim, was ganz im Stile der hannoverschen Heimat eingerichtet ist, inkl. Stadion Devotionalien, Trikots, Fahnen, das heimische Bier, etc. Besuchen können das Vereinsmitglieder oder Fördermitglieder (kann man vor Ort abschließen). Es ist wirklich eine sehenswerte Oase für jeden Fan des Sportvereins von 1896 aus Hannover.

 

Mein Besuch war ganz spontaner Art. Ich hatte mich vor Wochen zu einem realem Twittertreffen verabredet und das wurde kurzerhand (Gott sei Dank) ins Niedersachsenstadion verlegt. Es war wirklich ein Besuch wert und auch mein Sohn, der sich an diesem Tag dazu entschieden hat ein Hertha BSC Trikot anzuziehen, wurde nichts angetan….;-) Was mich aber vielmehr motiviert hat diesen Bericht zu schreiben ist der Umstand, den ich Laufe meines kurzen Aufenthalts erfahren musste. Das „Stadion“ steht wohl vor dem aus! Dabei liegt es nicht zwingend an der mangelnden Unterstützung, wobei an den einen oder anderen Spieltagen die Besucher wohl sehr überschaubar sind, es geht vielmehr um die laufenden Kosten. Der Verein arbeitet selbstverständlich nicht gewinnorientiert, sondern kostendeckend und genau diese steigen unermüdlich in die „falsche“ Richtung!

 

Gerade die Kosten für die Pay-TV Anbieter steigen ins unermessliche. Wenn man sich überlegt, dass ein gemeinnütziger Verein einen nicht unerheblichen vierstelligen Betrag für die Ausstrahlungsrechte der Bundesliga zu bezahlen hat, fragt man sich wer das alles noch leisten soll. Man stelle sich nur mal vor die ganzen Ehrenamtlichen würden so die Hände aufhalten wie die ganzen Kapitalgesellschaften das im Zusammenhang mit dem Fußball tun, Deutschland würde „vor die Hunde gehen“! Das ist wirklich alles nicht mehr nachvollziehbar. Das Geld treibt mehr und mehr einen Keil zwischen die „Fans“ und dem geliebten Volkssport. Ich selber muss sagen, dass ich in der Vergangenheit auch diesbezüglich sehr inkonsequent war, und das Pay-TV immer verurteilt aber auf der anderen Seite doch weiterhin unterstützt habe. Aber damit ist jetzt Schluss, die laufenden Verträge sind gekündigt und werden nach ca. 20 Jahren nicht mehr verlängert, auch wenn es dadurch nicht wirklich einfacher wird Bewegbilder meines Herzensvereins (wahrscheinlich in der 2. Liga) zu sehen. Aber dafür verzichte ich gerne, denn ich kann nicht „Hü“ sagen und „Hott“ machen. Bei Länderspielen z.B. bin ich schon „umgestiegen“ und konsumiere die Spiele mittlerweile nur noch im Radio und werde dieses auch in Zukunft bei anderen Spielen vermehrt machen und in der kommenden Saison entweder ins Stadion gehen oder Radio hören. Es regt doch vielmehr die Phantasie an und man wird nicht einfach nur von der „Kiste“ berieselt. Darüber hinaus ist man nicht fest an Orte gebunden, sondern kann es fast überall konsumieren und mittlerweile kann man ja sogar fast jedes Spiel als Einzelkommentar verfolgen. Außerdem finde ich Radiohören in einer Runde auch wesentlich spannender und kommunikativer ggü. dem „Starren“ in den viereckigen Kasten! Es ist eine kleine Reise in die Vergangenheit, denn wer erinnert sich nicht an die Radioschlusskonferenzen am Samstagnachmittag, aktuell fühle ich mich bei der aktuellen Mode eh ziemlich an die 1980er Jahre erinnert, „Back to the roots“ sozusagen. Wir müssen denke ich anfangen umzudenken und mehr die positiven Dinge bei Veränderungen sehen und nicht nur sehen das unsere Komfortzone gestört wird! Wenn wir alle nur reden aber nichts ändern wird alles so bleiben wie es ist!

 

Ich versuche z.B. auch komplett auf innerdeutsche Flüge (die bisher vor allem beruflicher Natur waren) zu verzichten und stattdessen auf die Bahn umzusteigen. Klar raubt es mir im ersten Moment vor allem (Frei)Zeit aber auf der anderen Seite gewinne ich viel mehr dazu, da mir mehr Zeit zum Austausch, Lesen, etc. bleibt, die man sich zu Hause weniger nimmt. Ich muss auch nicht ins Rathaus laufen und für Bienen unterschreiben, ich kann auch so etwas für die Umwelt tun ohne jemanden anderen etwas vorzugeben was er in Zukunft zu tun hat. Wenn wir alle bei uns selber beginnen und Gutes tun erreichen wir mit vielen kleinen Schritten zusammen ein großes Ergebnis! Also schaut nicht auf andere schaut was Ihr selbst bewegen könnt. Jeder kleine „Schritt“ hilft, denn denkt immer daran ein Marathon schafft man auch nicht mit einem großen Schritt, sondern vielmehr mit vielen kleinen!

 

Der Marathon bringt mich wieder „zurück“ nach Berlin, ist das doch der beliebteste Marathon in Deutschland. Vielleicht wäre die gemeinsame „Radiorunde“ ja eine Option um das „Stadion“ am Leben zu erhalten, es würde vielleicht mal auf einen Versuch drauf ankommen. Ich hoffe auf jeden Fall, dass es weiterhin bestehen bleibt und schaue auf jeden Fall bei meinem nächsten Besuch in der Hauptstadt gerne wieder vorbei! Falls Unterstützung benötigt wird helfe ich auch gerne mit um den Verein und vor allem das Stadion zu erhalten, denn eines sollte uns allen doch klar sein, ist es erst einmal geschlossen wird die Überwindung es wieder zu eröffnen eine kaum zu überwindende Hürde darstellen.

 

Und das sollten wir uns generell bewusst sein, unterstützt Vereine und Ehrenamtliche bevor es sie nicht mehr gibt. Fragt lieber einmal mehr ob ihr helfen könnt und sagt nicht wenn es eine Stelle mal nicht mehr gibt „ach hätten sie mal vorher etwas gesagt“. Jeder Ehrenamtlich tätige freut sich über Unterstützung gerade wenn er nicht drum betteln muss!

 

So und genau das mache ich jetzt. Ich muss das Ostergeschenk für unsere AH in Weichs vorbereiten (Infos folgen), welches der Osterhase bei mir vor der Tür abgelegt hat und anschließend unbedingt mal wieder eine Runde kicken gehen und das gleiche solltet ihr auch tun. Falls ihr es auf der Sportanlage des heimischen Sportvereins macht fragt doch direkt mal wo aktuell der Schuh am meisten drückt und bietet eure Unterstützung an!

 

 

 

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