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So schafft sich der (Jugend)Fußball selbst ab! Ein trauriger Erfahrungsbericht

Es ist jetzt eineinhalb Wochen her, dass ich nach einem Fußballturnier wirklich geschockt nach Hause gegangen bin. Es handelt sich nicht etwa um ein Turnier von Profi Mannschaften, vielmehr um ein Turnier von Jugend Mannschaften zur Dachauer Hallenmeisterschaft. Es handelte sich dabei um die zweite Runde, der sogenannten Zwischenrunde, d.h. am Ende des Tages qualifizieren sich zwei Mannschaften für das Finalturnier. Das Turnier wurde in der Halle in meinem Heimatort Weichs, neben zwei weiteren an dem Tag, ausgetragen. Ich selbst war dieses Mal als Kassierer ehrenamtlich zur Unterstützung dabei, und habe so die Stimmung direkt auf der Tribüne mitbekommen. In den bisherigen Turnieren bin ich sonst meist in der Turnierleitung tätig, wo man lediglich das Geschehen auf dem Spielfeld und den Auswechselbänken wahrnimmt. Das es immer schwieriger wird freiwillige Helfer für solche Veranstaltung zu finden und am Ende des Wochenendes immer die gleichen Gesichter anzutreffen sind, ist eine ganz andere Geschichte und durchaus mal einen gesonderten Blogbeitrag wert.

 

Zurück zum Turnier, wie gesagt ging es bei dem Turnier um die Qualifikation zur Finalrunde, d.h, gerade in Richtung Ende des Turniers wird es erfahrungsgemäß hitziger, da dann jeder Punkt oder gar Tor über Weiterkommen oder Ausscheiden entscheiden kann. In den ersten Spielen des Turniers wurden wir schon von einigen Eltern angesprochen, dass die Schiedsrichter härter durchgreifen sollten, da das zum Ende sonst nicht gut ausgehen wird. Wir haben das an die Schiedsrichter weitergegeben, die weiter darauf geachtet haben. Das Turnier nahm also seinen Lauf und fast in jedem Spiel gab es überharte Fouls. Das Fairplay-Abkommen, zu dem sich alle Teilnehmer verpflichten und es sogar bei der Begrüßung speziell noch mal (von einem Kind) vorgelesen wurde spielte eindeutig keine Rolle mehr, warum erklärte sich im Laufe des Nachmittags. Denn was ich da so mitbekommen habe ist wirklich unglaublich.

 

Zum einen sind da die Eltern, die von der Tribüne reinrufen als ob es gerade um den Weltmeisterschaftspokal geht. Habt ihr mal auf die Kinder geachtet, wenn sie eine Aktion, ob negativ oder positiv, auf dem Platz hatten? Der Blick geht sofort zu den Eltern und danach direkt zum Trainer. Zum Teil sind die Kinder total eingeschüchtert, weil sie mehr Angst vor Fehlern haben als Spaß am Fußball. Aber um den Spaß geht es schon lange nicht mehr, es geht nur noch ums gewinnen, koste es was es wolle! Da dürfen Kinder z.B. nicht Ihre Schuhe binden oder sich gar dafür auswechseln lassen, sie müssen weiterkämpfen! Nein ich übertreibe jetzt nicht, an dem Spieltag bin ich beim Gang auf der Tribüne an einer offenen Kabinentür vorbeigegangen und was ich da gehört hat beschäftigt mich ernsthaft noch heute. Die Kids saßen auf den Bänken und schauten zu Ihrem Trainer hoch, der auf sie einredete, wie ich es selbst in meinen vielen Jahren Fußball noch nicht erlebt hat. Er hat ununterbrochen darauf hingewiesen, dass sie kämpfen müssen und sich auf keinen Fall etwas gefallen lassen sollen. „Im letzten Spiel war es schon ganz gut aber sie müssen noch aggressiver sein und noch mehr Energie in die Zweikämpfe bringen“. Ihr könnt euch gar nicht vorstellen mit welch einer Energie und Lautstärke der Trainer das vorgetragen hat. Wie die Jungs dann zum Spielfeld gegangen sind könnt ihr euch sicher vorstellen, ein Lächeln und Vorfreude konnte ich jedenfalls nicht erkennen.

 

Ich habe eigentlich immer gedacht es geht beim Fußball ums Spielen und um die Motivation der Kids, aber nicht um die Einschüchterung und ums überaggressive Spielen. Versteht mich nicht falsch, Zweikämpfe gehören zum Sport dazu, aber gerade Grätschen und Checken haben in der Halle absolut nichts zu suchen! Ich warte eigentlich jedes Jahr nur auf den Moment, dass ein Kind von einem anderen im Spiel so gegen die Wand gecheckt wird, dass er mit dem Kopf aufschlägt und sich anschließend nie wieder in seinem Leben so bewegen kann, wie er es bis zu diesem Vorfall machen konnte. Wahrscheinlich bedarf es leider genau eines solch schlimmen Unfalls, um bei den Beteiligten ein Umdenken zu erreichen.

 

Aktuell ist es alles andere als das. Mir hat mal ein Trainer einer Mannschaft aus der gleichen Jugend voller Stolz gesagt, dass er zu seinen Spielern ganz klar gesagt hat, wenn ein Spieler weinen sollte, braucht er nicht wieder zum Training geschweige denn zum Spiel auftauchen! Solch eine Ansage muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen. Es geht um Spieler, die im Jahrgang 2010 geboren sind und somit 9-10 Jahre alt sind. Dazu tummeln sich auch immer 2011er dazwischen rum, die bei den größeren aushelfen. Es ist unglaublich was da für ein Druck aufgebaut wird und wie den Kindern der schöne Sport genommen wird, da sie ihn aufgrund des Drucks gar nicht genießen können.

 

Beim Turnier selbst kam es noch zu weiteren Szenen, die mich zu diesem Blog motivierten. In einem Spiel der Vorrunde kam es zu einem Vorfall, den ich bis heute nicht nachvollziehen kann. Zu dem Verhalten der Eltern habe ich oben ja bereits etwas geschrieben, aber was ein Vater da gemacht hat ist eigentlich ein Grund die Mannschaft für das Turnier zu sperren, wobei es vielleicht der richtige Weg wäre den Vater damit zu bestrafen, seinem Jungen in Zukunft nicht mehr zuschauen zu lassen. Der besagte Vater ist nach dem Schlusspfiff eines siegreichen (!!!) Spiels der Mannschaft seines Sohnes an uns vorbei gesprintet (wir saßen direkt am Eingang wo es zum Spielfeld ging) und ist auf das Spielfeld gelaufen, weil er mit dem generischen Trainer diskutieren wollte. Nein diskutieren ist das falsche Wort, es wurde geschrien. Unser Ordner ist sofort hinterhergelaufen und hat den Vater vom Spielfeld (!!!) runtergeholt. Er traf dann bei uns am Eingang wieder auf den Vater. Ich konnte das Verhalten erst gar nicht glauben und musste plötzlich selbst mit eingreifen, und das im wahrsten Sinne des Wortes. Während der Ordner den Trainer zurück hielt, der die ganze Situation auch nicht wirklich verstanden hatte, habe ich den Vater wirklich körperlich zurückhalten müssen. Mit ruhigem Zuspruch war es leider auch nicht getan, wodurch auch wir die Beteiligten lauter ansprechen mussten um überhaupt an sie heranzukommen. Es gab einen großen Tumult und mittendrin standen die Kinder die gespielt haben inkl. der zum Teil jüngeren Geschwisterkinder. Ihr könnt euch vorstellen wie die Kinder geschaut haben. Der Trainer hat nach kurzer Zeit den Weg direkt in die Kabine angetreten und der Vater ist raus vor die Tür gegangen, wodurch sich die Situation langsam entspannt hat. Was ich jedoch bis heute überhaupt nicht nachvollziehen kann, mit welcher Arroganz sich der Trainer von der Mannschaft des Vaters dann vor unserem Ordner hingestellt hat und mit ihm meinte diskutieren zu müssen. Es vielen so Sätze wie „warum zitterst Du so, wenn Du mit mir sprichst“ etc. Was ist das für ein Verhalten? Anscheinend ist es ein normaler Vorgang für die Beteiligten gewesen, für die freiwilligen Helfer war es das nicht! Ich wünsche mir hier in Zukunft einfach klarere Vorgaben seitens des Veranstalters und mehr Möglichkeiten als Ausrichter vor Ort auf solche Reaktionen reagieren zu können. Wenn es nach mir gegangen wäre, hätten der Trainer und der Vater sowieso direkt Hausverbot bekommen, aber diese Möglichkeiten standen leider nicht im Raum. Die Tatsache, dass die besagten Personen ca. 15 Minuten später auf uns zu kamen um uns zu entschuldigen, haben das Bild nicht nachhaltig verändert, da man das Gefühl hatte, dass es gemacht wurde, weil es sein musste und m.E. nicht ernst gemeint war. Des Weiteren schätze ich die besagten Personen auch so ein, dass sich leider ohne entsprechende Maßnahmen nichts ändern wird.

 

Die generelle Härte des Turniers und die aufgeheizte Stimmung führte auch dazu, dass sich eine Mannschaft aus dem Turnier zurückgezogen hat. Wohlgemerkt hatte sich die Mannschaft zu diesem Zeitpunkt schon für die Tages-Finalspiele qualifiziert! Der Trainer sagte jedoch, dass ihm die Gesundheit der Spieler wichtiger sei und er sich das nicht weiter antun möchte. Ich kann den Schritt auf der einen Seite sehr gut nachvollziehen, finde jedoch das es für die Mannschaft selbst das falsche Zeichen war, dass die „unfairen“ damit gewonnen haben. Die Mannschaft hatte so nicht die Möglichkeit es auf dem Platz zu zeigen das es auch anders, d.h. mit fairen Mitteln, funktioniert. Nichts desto trotz ist solch eine Entscheidung einfach zu akzeptieren und nicht in Frage zu stellen, da die Gesundheit der Kinder über alles geht.

 

Der Rückzug der Mannschaft hat direkt die nächsten Diskussionen ausgelöst. Durch den Rückzug wurde, nach Rücksprache mit der zentralen Turnierleitung, alle gespielten Spiele 0:2 gewertet. Das hatte zur Folge, dass der Erstplatzierte nun nur noch der Zweitplatzierte war und somit immer noch für das Tages-Finalspiel qualifiziert war, jedoch nicht auf den Zweitplatzierten der anderen Gruppe treffen würde, sondern auf den Erstplatzierten. Wer glaubt damit wäre das Thema geklärt gewesen täuscht, denn die „benachteiligte“ Mannschaft beschwerte sich natürlich umgehend bei der „Vor-Ort“ Turnierleitung, dass das so von Ihnen nicht akzeptiert wird. Also musste die Turnierleitung erneut Rücksprache halten mit dem Ergebnis, dass die Platzierungen so bleiben würde, wie sie vor dem Rückzug waren, und der drittplatzierte einfach „aufrutscht“. Ich finde dieses Verhalten unmöglich und auch die Geste des „Einknicken“ sehr unglücklich, denn was wird dadurch vermittelt, die Entscheidung der Turnierleitung ist den beteiligten egal und ich beschwere mich einfach so lange bis ich mein Recht bekomme! Es ist für den einen oder anderen sicher nicht überraschend, dass es sich um die Mannschaft mit dem besagten Vater gehandelt hat.

 

Ein weiterer Schreckmoment in dem Turnier war die schwere Verletzung eines Spielers. Ein Spiel wurde angepfiffen und ein Trainer, seines Zeichens noch ein sehr junger, brüllt direkt auf seine Spieler ein. Wirklich jede Situation wurde von ihm kommentiert und die Kinder „quasi“ in jeder Aktion gesteuert. Es war eine unglaubliche Aggression in der Halle zu spüren. Es kam dann wie es kommen musste, als der Torwart seiner Mannschaft den gegnerischen Spieler außerhalb des Strafraum wirklich brutal umgegrätscht hat, so dass sich der Stürmer stark verletzt hat. Die erste Reaktion des „Torwart-Trainers“, der brüllende, war beschämend, er drehte sich peinlich berührt weg, suchte den Blick zu seinem Trainerkollegen und nahm einen Schluck aus seiner Wasserflasche. Keine Geste des Mitgefühls oder gar Angebot zum Helfen. Neben der Aktion des Vaters oben war es für mich die unglaublichste Geschichte des Turniers. Mit welcher Ignoranz der verletzte weinende Spieler nicht unterstützt wurde. Dass er auch seinen sichtlich geschockten Torwart nicht zur Seite nahm ist dabei nur das i-Tüpfelchen, auch er wurde mit seinem Schock alleine gelassen, viel wichtiger war es ja, dass es ein Spiel zu gewinnen gab!

 

Für die Erstversorgung unterstütze ich den Vater und kümmerte mich um den Jungen, in der Zeit wo er die Sachen zusammengesucht hat, da sein direktes Ziel das Krankenhaus sein würde! Auch dabei hat man wieder einmal gemerkt, dass die Welt in der wir leben immer weniger den anderen unterstützen möchte und man nur noch auf sich selber schaut. Es kam niemand auf die Idee seine Unterstützung anzubieten oder gar die Tür aufzuhalten, wo kommen wir denn da auch hin! Die helfenden Hände des Turniers sind dabei ausdrücklich ausgenommen, die waren mit den vielen ihnen aufgetragenen Aufgaben ausgelastet!

 

Erschreckend fand ich auch die Aussage des Trainers des verletzten Spielers bei der Verabschiedung. Ich wünschte seinem Spieler, der längst auf dem Weg ins Krankenhaus war, noch einmal alles Gute und hoffte das er sich hoffentlich nicht zu schwer verletzt hat dabei wies ich noch einmal auf das viel zu harte und überflüssige Foul hin. Seine Reaktion war unglaublich. Er wird ihn am Abend noch anrufen, er bzgl. des Fouls aber auch für seine Spieler nicht die Hand ins Feuer legen würde, dass sie nicht auch mal so in den Zweikampf gehen würde! Bitte was?! Was ist denn bitte aus dem Fußball geworden? Geht es wirklich nur noch ums Ergebnis und ums Gewinnen?! Dann wundert es nicht, dass immer weniger Kinder sich für unseren schönen Sport entscheiden. Es ist wirklich nur noch ein Armutszeugnis.

 

Den letzten negativen Höhepunkt hat sich die Mannschaft mit dem „jungen“ Trainer geleistet. Sie hatten an dem Abend das drittletzte Spiel und haben sich in dem auch für die Finalrunde qualifiziert. Sie kamen jedoch nicht auf die Idee sich nach dem Spiel in Ihre Kabine zu begeben um zu feiern und sich umzuziehen. Stattdessen blieben sie auf der Tribüne und schauten sich die letzten beiden Spiele an. Nach dem letzten Spiel rannten sie dann noch mal alle in die Halle und jubelten ausgelassen (da war ihr Spiel mittlerweile knapp eine halbe Stunde beendet). Anschließend gingen sie genüsslich in die Kabine und feierten aber „vergaßen“ dabei das Duschen und Umziehen. Alle anderen Mannschaften waren bereits aus der Halle, also auch die, die das letzte Spiel bestritten hatten, nur die eine Mannschaft kam nicht in „die Pötten“. Auch auf unsere Hinweise hin, dass sie der letzte Raum sind, der noch nicht ausgefegt ist, interessierte sie überhaupt nicht. Es war wohlgemerkt 20:30 Uhr am Abend und ein Teil der freiwilligen Helfer war seit morgens um sieben Uhr durchgehend in der Halle und opferte seine freie Zeit am Wochenende. Aber ein Fairplay gibt es heutzutage halt weder auf dem Platz noch daneben, sonst wäre das Verhalten ein anderes gewesen und sie hätten den Helfern in Ihrem Verhalten mehr „zurück gegeben“. Dass die Eltern ein gleiches Verhalten an den Tag legten, in dem Sie nicht auf die Idee kamen die Tribüne zu räumen, bedarf eigentlich keiner extra Erwähnung. Es muss sich doch niemand mehr wundern, warum sich immer weniger Helfer freiwillig melden zu helfen, wenn sie mit solcher einer Ignoranz zu kämpfen haben. Ich werde mir das in Zukunft auch stark überlegen wie und wo ich in Zukunft helfe und unterstütze, unter den gleichen Rahmenbedingungen wie bisher auf jeden Fall nicht mehr.

 

Generell finde ich gibt es beim Verhalten der Mannschaften einen großen Unterschied zwischen den Mannschaften aus der Stadt und vom „Land“. Bei den „Land-Vereinen“ hat man noch mehr das Gefühl, dass mehr auf die Werte geachtet wird und die Zweikämpfe in einem normalen Rahmen liegen wo hingegen die „Städter“ weniger respektvoll auftreten. Auch bei der Kasse konnte man das erkennen, da man die meisten Diskussionen mit den Eltern der Stadt-Mannschaften hatte, was die Bezahlung des Eintritts von zwei Euro (2€!!!), die für einen guten Zweck gespendet werden, anbelangt. Der eigene Vorteil ist und bleibt halt das Wichtigste, was interessieren mich die anderen womöglich Schwächeren.

 

Für ein „Geschmäckle“ sorgt auch die Tatsache, dass die Dachhauer Hallenmeisterschaft sich mehr und mehr zur Münchener Meisterschaft entwickelt, mit dem Landkreis hat das Turnier immer weniger zu tun, einzig die Austragungsorte sind die Konstante. Erschreckend dabei ist, dass es Mannschaften im Landkreis gibt, die sich gar nicht mehr für das Turnier anmelden, weil sie keine Lust haben sich von den „Münchener“ herspielen oder umtreten zu lassen, das sind jedenfalls Aussagen, denen man in diesem Zusammenhang begegnet. Das es dann auch noch zu der Situation kommt, das eine für die Zwischenrunde qualifizierte Mannschaft am Abend zuvor die Teilnahme absagt, weil nicht genug gesunde Spieler zur Verfügung stehen würden und genau diese Mannschaft am Sonntag danach ein eigenes Turnier mit prominenten Mannschaften, was nicht abgesagt wurde, ausrichtet, fällt einem gar nichts mehr ein. Da hätte es bestimmt genug Mannschaften gegeben, die gerne stattdessen gespielt hätten.

 

Ich wünsche mir jedenfalls für die Zukunft von den Organisatoren ganz klare Veränderungen was die Möglichkeiten der Sanktionierung anbelangt. Für das Verhalten der Eltern bietet sich unter anderem an, dass sie beim Bezahlen des Eintritts bestätigen, dass sie sich an die Turnierwerte halten und bei Verstoß umgehend der Halle verwiesen werden. Dazu kann man eine Liste auslegen, die jeder zu bestätigen hat, auch für die Trainer würde sich sicher ein Platz auf dieser Liste finden. Des Weiteren wünsche ich mir, dass in Zukunft wirklich jeder Ansatz einer Grätsche rigoros in der Halle abgepfiffen wird, denn nur so lernen es die Kinder, wenn sie erst einmal damit durchkommen wird die Hemmschwelle sie wieder anzusetzen immer geringer.

 

Jetzt könnte ich den Bericht schließen und die Länge hätte es sicher auch verdient, ich will allerdings alle die bis hier durchgehalten haben von einem positiven Lichtblick des Turniers berichten. An dem Turnier hat auch die Mannschaft des FT Freiham teilgenommen. FT steht in diesem Zusammenhang nicht für „Freie Turnerschaft“ sondern für „Fußball Talente“. Es handelt sich um einen Verein der erst im vergangen Jahr gegründet wurde. Er verfolgt einen ganz anderen Ansatz als die „etablierten“. Es geht um die individuelle Förderung der Spieler, bei dem z.B. das Ergebnis zweitrangig ist. In den Spielen fallen immer viele Tore auf beiden Seiten, da die Spieler auch noch nicht in starren Positionen gedrückt werden. Jeder Spieler spielt z.B. auch mal im Tor. Es war mir ein Genuss der Mannschaft zuzuschauen, da die Spieler technisch wirklich sehr stark waren und nicht in den starren Spielzügen denken, sondern auch mal etwas Außergewöhnliches probierten. Dass die Mannschaft gegenüber der härteren Spielweise der Gegner meist benachteiligt war erklärt sich von alleine. Schlimm in diesem Zusammenhang finde ich Aussagen wie: „er muss halt früher abspielen, dann wird er auch nicht gefoult“ oder ähnliches. Nein er muss nicht früher abspielen, er soll Spaß am Spiel haben und ohne Druck Fußball spielen. Sind es nicht gerade diese außergewöhnlichen positiven Aktionen in einem Spiel von dem man danach noch schwärmt? Es sollten sich die Trainer einmal hinterfragen ob sie noch auf dem richtigen Weg sind und die Offiziellen sollten einige Entscheidungen auch hinterfragen, denn wenn es so weiter geht wird sich der Fußball sich sukzessive Abschaffen, da immer weniger Spieler Freude daran haben.

 

Ich habe noch Freude und gehe jetzt mit dem Sohnemann in den Garten und spiele einfach ein wenig die Kugel hin und her. Das Gleiche empfehle ich euch auch und hinterfragt vielleicht auch mal euer Verhalten bei den Spielen. Ich bin da ganz ehrlich vor 10 Jahren hätte ich den Bericht sicher in dieser Form sicher nicht geschrieben, sondern vieles als „normal“ angesehen. Aber zum Glück entwickelt man sich weiter und fängt am besten immer erst vor der eigenen „Haustüre“ an.

 

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Kommentare: 2
  • #1

    Nicole F (Mittwoch, 05 Februar 2020 16:53)

    Ich finde des Bericht gut aber nicht alles ist schlecht. Ich bin schon seit Jahren als Mami Fan dabei und es gibt auch normale Turniere. Bei uns war alles vollkommen ok. Manchmal hitzig aber nie verletzten. Ich finde es nicht richtig gleich alles, die gesamte Hallenmeiserschaft in Frage zu stellen. Wie überall im Leben gibt es Idioten und gute Leute. Und warum auch andere Vereine dabei sind liegt daran, daß die Dachauer Mannschaften sich nicht alle anmelden. Fazit nicht alles ist schlecht nur weil dieser Durchgang sch.. lief.

  • #2

    Keckenbauer (Donnerstag, 06 Februar 2020 08:39)

    die weitere Kommunikation zu dem Kommentar 1 könnt ihr auf Facebook nachverfolgen