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Mein Besuch im St. Pauli Museum

Anfang des Jahres als man noch ohne Einschränkungen reisen und Museen besuchen durfte, habe ich im Rahmen einer Dienstreise den freien Abend genutzt und das Museum des FC St. Pauli besucht. Was mir bei dem Heraussuchen des Museums als erstes positiv aufgefallen ist waren die langen Öffnungszeiten bis 22 Uhr unter der Woche. Das ist gerade für Geschäftsreisende eine super Möglichkeit den Abend sinnvoll zu nutzen.

 

Gefunden habe ich das Museum jedoch nicht sofort auf Anhieb, da bedarf es auf der „Vorderseite“ des Stadions schon ein Blick auf dem Lageplan. Dieser führte mich dann auf die gegenüberliegende Seite des Stadions, wo sich unter der Tribüne das Museum befindet. Aufgrund der bereits eingesetzten Dunkelheit war es nicht auf Anhieb zu erkennen, das könnte man m.E. ein wenig verbessern. Im Museum oder besser gesagt Bar angekommen, war ich direkt positiv überrascht. Denn das erste Gefühl ist nicht das man sich in einem Vorraum eines Museum befindet sondern vielmehr in einer Bar. Zu meiner positiven Überraschung ist es auch möglich seine dort erworbenen Getränke mit in die Ausstellung zu nehmen, wo darf man das schon, ist es doch meistens ausdrücklich untersagt.

 

So machte ich mich dann. begleitet von einem Kaltgetränk, auf dem Weg die Geschichte des FC St. Pauli zu erkunden. Im ersten Raum wird man direkt in kleiner Wohnzimmeratmosphäre in Empfang genommen und gerade die Fotowand mit den Portraits der ehemaligen Spiele finde ich sehr gelungen. Auch die Informationstafeln sind sehr übersichtlich und gut lesbar gestaltet.

 

Ich setzte meine Reise von Raum zu Raum fort und tauchte in die tollen Geschichten, die der Verein durchlebt hat, ein. Durch den chronologischen Aufbau kann auch ein weniger Fußballinteressierter gut den Geschichten und der Entwicklung folgen. Die unzähligen Exponate und der bewusst rustikal gewählte Aufbau sind einfach stimmig und passen zum Gesamtkonzept.

 

Mein persönliches Highlight ist der Nachbau der „Clubheimküche“, wenn man da drin steht kann man die nachzulesenden Geschichten wirklich sehr gut nachfühlen.

 

Was ich jedoch neben der Ausschilderung auf dem Gelände verbesserungsfähig finde, ist die Information über die frühen Jahren des Vereins. Das sind jedenfalls für mich die Jahre, die mich natürlich am meisten interessieren, worüber aber leider mit Abstand am wenigsten zu finden ist. Der Fokus liegt stark in den Jahren in denen die Marke „St. Pauli“ mehr und mehr an Bedeutung gewonnen hat.

 

Unterm Strich empfehle ich jedoch jedem dem Besuch des Museums, da man dort sehr gut für ein paar Stunden in Fußballgeschichte eintauchen kann, und das ist doch der Hauptgrund warum man ein Vereinsmuseum besucht oder?

 

Einladend sind nach dem Besuch auch die Themenabende, die in der Bar veranstaltet werden. Das Programm am Abend meines Besuches war sehr verlockend, da sie nach dem Tod von Jan Fedder alte Großstadtrevier Folgen mit ihm zeigten, ich habe mich dann jedoch zum Live-Fußball, zumindest der zweiten Halbzeit, des Rivalen direkt vor Ort entschieden.

 

Ich wünsche jedem Viel Spaß bei seinem Besuch und freue mich auf eure Berichte und freue mich auch über jeden Tipp welches Museum ich auch unbedingt mal gesehen haben sollte. Und denkt daran, gerade durch Corona sind vielen Museen große Teile Ihrer Einnahmen weggebrochen. Da sie oft sehr eng kalkuliert werden fehlen diese sicher am Ende des Jahres, daher ist es jetzt umso mehr gefordert Museen zu besuchen und zu unterstützen, damit sie uns auch in Zukunft die Fußball-Geschichte näher bringen.

 

In diesem Sinne viel Spaß in Zukunft mit der Vergangenheit, meine Gegenwart zieht mich jetzt raus zum Fußballspielen und das Gleiche empfehle ich euch auch.

 

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