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Ausnahmsweise halbe Sachen

 

"Ganz oder gar nicht" ist der Buchtitel von Lothar Matthäus Buch und ich finde die Einstellung sehr gut, wenn ich etwas nicht mit 100 % mache, kann ich es auch gleich sein lassen. Was ich in meinem Alltag versuche konsequent umzusetzen, mir aber natürlich auch nicht immer gelingt, habe ich bei der Restaurierung eines Paar alter Fußballschuhe bewußt nicht umgesetzt. 

Oft werde ich von Besuchern gefragt, wie die Schuhe denn immer so ausschauen wenn sie in der Sammlung eintreffen. Meist habe ich es dann bildhaft beschrieben und hatte aber, entgegen des Leitspruchs der Sammlung, meist nichts  zum „Anfassen“ zur Hand. Da das meinem eigen gesetzten Slogan widerspricht, habe ich mir überlegt einmal ein Paar Schuhe herzurichten und dabei aber einen Schuh weitestgehend im Fundzustand zu belassen. Was heißt weitesgehend? Ich habe ihn zumindest vom gröbsten Dreck befreit, damit er mir nicht den ganzen Ausstellungsraum versaut.

Zu dem Paar selber kann ich leider nicht so viel erzählen, da z.B. ein Markenname oder o.ä. nicht mehr vorhanden ist. Die Schuhe selbst befinden sich in einem sehr stark bespieltem Zustand und haben mit der Zeit auch den einen oder anderen genagelten Stollen verloren. Ansonsten ist das Leder noch in einem relativ gutem Zustand und auch die Schnürsenkel sind noch gut in schuß. Von der Datierung her würde ich sie in die 1940er Jahre einordnen.

Den anderen Schuh hingegen habe ich komplett gereinigt, gefettet und poliert und ich finde man sieht sehr schön den Unterschied was es ausmacht wenn man seine Schuhe pflegt oder eben nicht. Ich habe aber z.B. auch bewußt darauf verzichtet die im Laufe der Zeit verlorengegangene Stollen zu ersetzen, denn nur so bleiben beide Schuhe für mich authentisch.

Was meint ihr sollte ich den anderen Schuh auch herrichten oder ist gerade der Kontrast das Interessante an diesem Paar? 

Ich freue mich auf eure Rückmeldungen, die ich mir nach einer kleinen Runde Fußball im Garten dann in Ruhe durchlese, ich hoffe Ihr geht nach eurer Antwort auch ein wenig der „schönsten Nebensache der Welt“ nach.

Also bis bald und bleibt gesund und spielt Fußball.

 

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