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Servus Franz

 

Tja wie fängt man so einen Artikel an, über den man schon längere Zeit nachdenkt, weil man damit gerechnet hat, dass er bald kommen würde. Ich hätte mir meinen Jahresstart mit der Sammlung gerne ganz anders gewünscht aber manchmal gehen die Wünsche halt nicht in Erfüllung.

Und so wie ich das Jahr 2022 mit dem Tod von Pele beschließen musste, startet das Jahr 2024 mit dem Tod von Franz Beckenbauer. Die Nachricht selbst hat mich im Radio während einer Autofahrt erreicht und erklärte auch warum das Mobiltelefon auf einmal so viele Nachrichten einspielte. Die Namensgebung der Sammlung bringt halt eine Gewisse Verbindung zum Kaiser mit sich.

Überrascht hingegen war ich, so komisch es klingt, nicht wirklich, gerade weil ich im vergangenen Jahr noch einmal den Versuch gestartet habe „meinen Franz“ von ihm unterschreiben zu lassen. Die Antwort auf die Anfrage war da schon sehr eindeutig, das er keine individuelle Dinge mehr unterzeichnet, einzig vorbereitete Bilder von Ihm kamen auf die Anfrage zurück. So blieb es mir leider nie vergönnt mehr als ein „Grüß Gott“ während meiner Tätigkeiten in der Allianz Arena auszutauschen geschweige denn mal ein gemeinsames Foto zu machen. Aber auch das ist etwas was mich nicht wirklich stört, denn die Erinnerungen des Sportlers Beckenbauer werden mir immer mehr in Erinnerung bleiben und das obwohl ich ihn aufgrund meines Alters „Live“ nur als Trainer oder Funktionär erleben konnte. Die „Lichtgestalt des Fußballs“ war trotz dessen auch noch in meiner Generation und denen danach weiterhin präsent und das ist doch die größte Auszeichnung die man als Sportler erreichen kann oder?

 

 


 

 

Wenn es Dir gelingt, dass dich noch die Kinder kennen die dich nie Live haben spielen sehen, dann hast Du es doch eigentlich geschafft. Ich vergleiche das im „wahren Leben“ gerne damit, wenn man gerade in heutigen Zeiten noch Ur Ur Großeltern wird und diese nachkommen auch noch wirklich mitbekommt, dann hat man einiges im Leben richtig gemacht ohne groß ab einer gewissen Generation noch Einfluss nehmen zu können.

Für mich werden einige Objekte durch den Tod nun eine noch größere Bedeutung bekommen, seien es die Bilder, die ich bei meiner letzten Kontaktanfrage geschickt bekommen haben, der fast lebensgroße Franz oder auch das Buch „Einer wie ich“ was das erste Sportbuch war, was ich je gelesen habe, nachdem ich es noch von meinem Vater auf dem Dachboden gefunden habe. Wahrscheinlich war das auch damals der Auslöser für die „Verbindung“ die ich im Laufe der Jahre auf und neben dem Platz zu Franz Beckenbauer „aufgebaut“ habe.

Ich werde die vielen Exponate vom Suppenlöffel bis zu den diversen Autogrammen jedenfalls noch mehr in Ehren halten und auch mit der Sammlung versuchen gerade die guten Geschichten immer am „Leben zu erhalten“. Das nicht immer alles Rund im Leben läuft und es auch mal weniger glanzvolle Momente im Leben gibt weiß jeder, der ehrlich zu sich ist. So gab es die beim „Kaiser“ auch, aber die sollten jetzt weniger eine Rolle spielen.

 

 

 

 

 

Ich danke dem Franz jedenfalls von ganzem Herzen was er für den Fußball und dabei gerade für den Deutschen alles getan hat, sei es als Spieler, Trainer oder Funktionär. Ich wünsche ihm nun viel Spaß mit der Weltauswahl, die ihn „oben“ sicher gebührend in Empfang genommen hat. Wobei, so wie ich ihn einschätze, hat er sich bestimmt erst einmal Zeit genommen Zeit mit seiner Mutter und seinem Sohn Stephan zu verbringen, die ihn sicher auch herzlich in Empfang genommen haben, denn die Familie hatte doch stets eine besondere Bedeutung für ihn.

Mach´s gut Franz und grüße bitte alle Lieben von mir, die Dich jetzt wieder „live“ erleben können! 

Heute habe ich ausnahmsweise mal keine Lust zum Kicken aber das soll Dich nicht abhalten. Bei mir wird sich das sicher auch wieder ändern. Also bis bald und denk immer dran, bleib gesund spiel Fußball.

 

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